Dienstag, 23. Juni 2009

Gesellschaftstauglichkeit

Ich glaube ich bins nicht.

Sobald mehr als eine Person in meinem Leben ist, scheint mein Kopf anscheinend abzudrehen.
Ich fange an zu kalkulieren, zu schwimmen und blödfug zu machen.

Ich habe auch keine Gesellschaftsfähigen Interessen.
Ich lese gerne Bücher. Aber weniger Bücher über die man disskutieren kann.
Ich lese Bücher um dem Hier und Jetzt zu entfliehen in die Welt der Spannung, der Verschwörung oder der Träume. Darüber will ich eigentlich auch nie mit irgendwem reden.

Dann geh ich, besonders jetzt in der warmen Jahreszeit, gern durch die Natur oder beobachte Menschen.
Ich würde sicherlich auch oft in Straßencafes sitzen, wenn ich das Geld dazu hätte.
Aber dabei rede ich eigentlich eher weniger.
Es gibt ja auch nicht was ich zu erzählen hätte.
Ich gehe dann durch den Wald und denke drüber nach, wie schön alles sein kann.
Ich geniesse den Duft der Bäume und Pflanzen, grinse über Menschen, die interessante aber unaussprechliche Gedanken in mir auslösen und spüre den Wind und die Sonne auf meiner Haut.
Auch nichts besonder gesellschaftliches.
Klar, man kann mich begleiten, aber sehr gesprächig wird das ganze sicherlich nicht.

Wenn ich über etwas rede, dann über die Vergangenheit. Und die blebt was sie ist und auch da ist der Gesprächsstoff nicht endlos. Interessiert ja auch nicht jeden.

So, ins Kino gehe ich gern. Aber das ist, wiedermal, eine Frage des Geldes. Und wenn ich ins Kino gehe, dann doch gerne in Filme, die mich zum lachen bringen.
Ich lache gerne mit anderen zusammen.
Filme zum weinen, zum gruseln oder zum nachdenken kann ich mir auch getrost auf DVD anschauen.
Aber auch das reden über Filme bringt nur kurzes Gesprächspotenzial.

Wenn mir jemand ein Thema anbietet, dann rede ich da auch gern drüber.
Besonders beei politischen Themen gehe ich auf, auch wenn ich da jetzt nicht SOOOO die Ahnung von habe. Aber vieles ist da einfach logisch.
Ja, ich glaube ich diskutiere gern.
Aber von alleine darauf kommen? Eher weniger...

So, nun sing ich noch gerne und gehe gern ins Museum.
Museum bietet weniger Gesprächsstoff, als man denkt und
singen ist was, was ich doch meistens nur für mich mache. Mit einem Gitarristen zum Freund liesse sich das sicherlich als gesellschaftsfähiges Hobby ausbauen.
Mit einem Gitarristen oder Pianisten, der ebenfalls in sich gekehrt ist,nicht viel Geld hat und den es nicht stört, dass man nicht viel redet.
Denn das reden habe ich irgendwie verlernt.

Vielleicht eine stumme Freundschaft?
In der man sich nur über Gesten zeigt, was man möchte.
Worte überflüssig machen. Sie schmerzen doch sowieso nur als das sie Freude schenken.
Ein Blick, ein Bild oder eine Berührung können das viel besser.
Oder auch ein Lied - Musik.

Naja, auf was ich eigentlich hinauswollte:
Ich bin ein verdammter Einzelgänger geworden und werde es immer mehr.
Ich habe Angst vor neuen Kontakten und suche auch praktisch garnicht mehr danach.
Was ich suche, ist die Liebe. Einen Partner.
Eben diesen Musiker meines Herzens.
Ok, er muss nicht unbedingt Musiker sein.

Aber vielleicht suche ich da wirklich zu intensiv nach.
Ich denke zumindest viel daran.
Es nimmt mir ein wenig die Angst vor dem Rest. Wenn ich daran denke, dass erda auf mich wartet und wenn wir uns gefunden haben wird alles gut.
Ist höchstwahrscheinlich exrem süchtiges Denken. "Wenn ich einen Job habe, dann hör ich auf zu trinken.." Bla.

Naja.
Ich habe mich damals von meinem Ex-Freund getrennt, weil ich mehr Kontakte wollte. Mehr erleben! Und nun, ein Jahr später, bereue ich diese Entscheidung so ungemein.
Damals war es richtig so wie es war. So hätte ich es gerne wieder.
Aber das ist ja nun nicht machbar.

Also versuche ich jeden Tag zu überleben momentan.
Und mich wenigstens gedanklich immer mehr aufs Leben vorzubereiten.
Auch wenn mein Körper noch weit davon entfernt zu sein scheint...

Absolut nicht gesellschaftstauglich.

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